Samstag, 27. November 2010

Von Bodrum zur griechischen Insel KOS

In der Woche vom 15. Bis zum 21. November war in der Türkei das Opferfest, der Kurban Bayramı. So konnten wir zu unserem Boot nach Bodrum reisen und von dort aus in Richtung Griechenland segeln.
Für Menschen, die die Sonne verehren ist Bodrum ein geeigneter Ort, denn wir haben, als wir dort am 15. November ankommen, noch strahlendes Herbstwetter mit sommerlichen Temperaturen.
Unsere Freunde Ömer und Ergun erwarten uns schon und gemeinsam essen wir mit ihnen zu Mittag auf der Terasse des Hafenrestaurants. Ich lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen.
Ich kaufe ein wenig ein und als ich zurückkomme, kommt Buket vorbei! Ich hatte sie vor unserer Fahrt nach Bodrum nach langer Zeit mal wieder angerufen und ihr erzaehlt, dass wir nach Bodrum kommen würden. Plötzlich steht sie nun strahlend mit ihrer überwaeltigenden Energie vor mir! Ich freue mich riesig über unser überraschendes Wiedersehen. Buket ist in meiner Kollektion von wertvollen Menschen ein besonderes Exemplar. Ich kenne sie aus der Schule. Aus der damaligen wunderschönen fröhlichen rootharigen Schülerin wurde dann spaeter eine erfolgreiche Innenarchitektin und Bühnenbildnerin. Sie beeindruckt mich besonders durch ihren enormen Ideenereichtum und durch ihr grosszügiges herzliches Wesen. Ihr Mann Ümit ist Besitzer eines bekannten Filmstudios. Beide haben rechtzeitig Ruhm und Arbeitswelt weitgehend den Rücken gekehrt. Sie leben hier in Bodrum in einem schönen Haus mit Blick aufs Meer.

So wie diese beiden Freunde, haben auch einige andere Leute die Entscheidung getroffen, lieber rechtzeitig dem Alltagstrott und dem festen Arbeitsleben zu entfliehen. Denn ausser Verdienst und materiellen Vorteilen kostet es uns auch viel Energie und nimmt uns die Chance, das Leben auch von anderen Seiten kennenzulernen.
Dank Buket und Ümit verbringen wir einen wunderbaren Nachmittag, gehen im Nachbarort Turgut Reis spazieren und lernen eine grosse Hundefamilie kennen. Ich habe Gelegenheit mit Hundewelpen zu spielen und möchte Lara oder Helena (7-wöchige Terrier) am liebsten gleich mitnehmen.
Der Abend in Bodrum klingt mit einem wunderbaren Abendessen aus. Wir sind zusammen mit unseren Freunden in der Bar am Hafen und hören waehrend des Essens angenehme Jazzmusik life.

Am naechsten Tag fahren wir gegen Mittag los. Unser Ziel ist die griechische Insel Kos. Der Wind eigenet sich gut zum Segeln und nach 2 Stunden kommen wir in der Marina von Kos an. Ich habe jetzt beim Segeln keine Angst mehr und weiss inzwischen gut, was an Bord zu tun ist. Die Zusammenarbeit zwischen Hasan und mir klappt inzwischen sehr gut und ohne, dass ich herumjammere.

Unsere Bootsnachbarn in Kos sind ein französische Ehepaar mit ihrem alten Hund Georges. Sie helfen uns freundlich beim Anlegen. Wir müssen Deklarieren und dazu sind einige Formalitaeten notwendig. Sie kosten ein wenig Zeit, doch da es erst Nachmittag ist, finden wir auch noch Zeit, die Stadt Kos auf der Insel Kos kennenzulernen.
Es gibt eine grosse alte Stadtmauer, viele Palmen und Plantanen. Die Haeuser haben meist einen weissen Anstrich. Man riecht den Weihrauch der orthodoxen Kirche. Es gibt viele Spuren aus der Antike undAusgrabungen aus den Zeiten der Römer. Hippokrates hat hier seinerzeit gelehrt.
Ich entdecke in alten Gemaeuern die Zeichen des Johannither Ordens. Ebenso findet man die Spuren aus Zeiten der osmanischen Besatzung: z.B. einen alten Brunnen und eine Moschee. Man hat in dieser Moschee ein Cafe eingerichtet, in dem heutzutage viele junge Leute ihren Eiscafe schlürfen.
Der Hafenmeister hat uns für diesen Abend ein Lokal empfohlen, in dem es typisch griechisches Essen gibt. Es war einGuter Tipp! Das Essen bei “Mummys Kitchen” ist echt gut. Der Wein wird halbliterweise in bunten Massbechern aus Alluminium serviert. Der Uzo kann mit dem türkischen Raki gut mithalten.
Da die Hauptsaison vorbei ist, ist hier viel Ruhe eingekehrt. Man kann sich aber gut vorstellen, dass es hier recht lebhaft zugeht, wenn der Tourismus blüht. Das Staedtchen ist voll darauf eingestellt. Die Insel Kos hat einen Flughafen und viele Faehrverbindungen. Es ist ein hübscher Ort. Hier schnattern auf einmal alle Leute um uns herum lautstark in einer Sprache, die ich nicht mehr verstehe. Jetzt weiss ich, wie es meinen Gaesten in der Türkei geht, wenn sie uns besuchen.
Erst am naechsten Mittag fahren wir weiter, denn es gibt am Morgen noch Formailtaeten beim Zoll und der Hafenpolizei zu erledigen. Ausserdem lassen wir uns Zeit mit dem Frühstück an Bord.

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