Dienstag, 11. September 2012

Santorini...


Nachdem wir vom starken Nordwind und von Fallwinden die Nase ziemlich voll hatten, hat Hasan dann eine neue Reiseroute erstellt. Sie sollte  uns über Santorini - Anafi - Astypalaia wieder nach Kos und von da nach Bodrum zurückführen.
Eigentlich war es bisher für mich nicht besonders wichtig, so eine bekannte und beliebte Insel wie Santorini zu besuchen. Ich dachte, das sei mir zu touristisch, zumal ich ja einfache, natürliche Orte und Menschen vorziehe. Doch im wahrsten Sinne des Wortes hat uns dann der Wind dorthin getrieben. Dem starken Wind besser den Rücken zu kehren und vom ihm in Richtung Heimat getrieben zu werden, war das eigentliche Ziel. So lag dann Santorini auf unserer neuen Route.
Morgens nach dem Frühstück, Tanken und Besorgungen (auf İos gab es gute Einkaufsmöglichkeiten) segelten wir etwa 4 Stunden weiter, bis wir den einen Zipfel der Insel Santorini erreicht hatten.
Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Vor uns liegtg eine äusserst seltsame Insel mit dem eigentlichen Vukan in der Mitte, ringsum tiefblaues Meer und riesenhohe Felswände rundum, teils aus dunkelbraunem, teils rotbraunem Lava-Gestein. Oben auf den Felswaenden gibt es Ansiedlungen: kleine weisse Häuser mit meistens leuchtendblauen oder anderen kleinen Farbtupfern. Mich erinnert das Ganze aus der Ferne an Brownie-Kuchen, der mit weissem Puderzucker bestreut wurde.
Unterwegs muss Hasan wieder etwas notdürftig reparieren. Ein Metallteil des Steuers ist gebrochen. Doch zum Glück müssen wir dabei nicht gleichzeitig mit dem Wind kämpfen. 
Um zum Hafen an der westlichen Seite der Insel zu gelangen, müssen wir noch etwa 1 ½ Stunden, vorbei an den Hauptorten Oia und Fira und um die Insel herum segeln. Dabei bietet sich uns ein unvorstellbar beeindruckender Anblick auf die Felsen aus Lavagestein, den Zeitzeugen der einstigen Vukanausbrüche, die hier stattgefunden haben. 


Ich fühle mich ganz dankbar, das alles gesehen haben zu können.
Santorini ist eine eine halbkreisförmige Insel, mitten darin liegt der eigentliche Krater, der einst vor im Jahre 1613 vor Christi so heftig ausbrach, dass umliegende Inseln stark betroffen waren und ein grosser Teil der Insel im Meer versank. Man vermutet auch einen Zusammenhang mit der Sage von Atlantis, dessen Existenz umstritten ist.

Aus dem Internet:
“Santorin
Lage: 36.41 N°, 25.43 E, Griechenland
Höhe: 550 m
Art: Caldera
Typ: Subduktionszonen-Vulkan
Petrographie: Rhyolith - Dazit
Ausbruchsart: Plinianisch, Lavaströme
Status: Fumarolisch                
Links:
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» Minoische Eruption
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Santorin - Die Minoische Eruption in der Bronzezeit
Zu Zeiten der Minoer war Santorin ein blühendes Handelszentrum. Die zentrale Lage in der Ägäis machte den Hafen von Thira zu einem wichtigen Anlaufpunkt im Warenverkehr zwischen Kreta, dem griechischen Festland und Zypern. Archäologische Ausgrabungen brachten sogar Objekte aus Syrien und Ägypten ans Tageslicht und dokumentieren ein weit ausgebautes Handelsnetz. Spuren von Bergwerksstollen deuten darauf hin, dass hier während der Bronzezeit Bleierze und Kupfer gewonnen wurden und vermutlich schürfte man sogar Gold. Aber es war keins dieser Metalle, dass die Menschen bereits im 5. Jahrtausend vor Christus auf die Insel lockte. In der Jungsteinzeit war das vulkanische Glas Obsidian ein wertvolles Handelsgut, von dem es auf Santorin reichlich gibt. Es wurde zur Herstellung skalpellscharfer Klingen und Pfeilspitzen benutzt. Das Obsidianvorkommen zeugt aber nicht nur von den Errungenschaften der Jungsteinzeit, sondern auch von der vulkanischen Vergangenheit Santorins.
Die Siedlung Arkotiri lag im Süden der Insel. Hier lebten und arbeiteten über 9000 Menschen. Sie webten Wolle, verarbeiten Flachs von den benachbarten Inseln und pressten Olivenöl, nicht ahnend, dass sich unter ihren Füssen ein Inferno zusammenbraute. Ihre tägliche Routine wurde erst unterbrochen, als die Erde anfing zu Beben und Teile der Stadt zerstört wurden. Dass veranlasste die Menschen zur Flucht. Wenig später riss der Boden von Santorin in einer gewaltigen Eruption auf und verschüttete den Ort unter einer 60 Meter mächtigen Bimsschicht. Die Eruptionswolke erhob sich bis weit in die Stratosphäre. Höhenwinde transportierten die Asche über den gesamten Mittelmeerraum. Selbst in Ägypten verdunkelte sich der Himmel und es regnete Asche. Als sich die Magmakammer geleert hatte stürzte diese ein. Eindringendes Meerwasser verdampfte schlagartig und verursachte die gewaltigste Explosion der Eruption. Vermutlich wurden dadurch Tsunamis ausgelöst, die sich in Richtung des kulturellen Zentrums dieser Epoche ausbreiteten und auf die Nordküste von Kreta brandeten. Wie viele Schiffe der Seefahrernation Opfer der haushohen Wellen wurden ist ungewiss.”
Im Hafen von Vlichada finden wir kaum Platz, denn es ist eigentlich ein Hafen für Fischerboote, nur ein paar Segler können hier Zuflucht finden. Ein netter Holländer zeigt uns einen Anlegeplatz und hilft freundlich und geschickt beim Anlegen. Wir legen seitlich an anderen Booten an und müssen beim Aussteigen über diese beiden anderen Boote klettern. Schon bald kommen die beiden freundlichen Hafenmeister von Vlichada, um uns zu begrüssen. Es ist ein wirklich schöner Hafen, hauptsächlich von Fischerbooten belegt.
In der Naehe befinden sich Badestrände, die allerdings grösstenteils keinen üblichen weissen, sondern vom Lavagestein schwarzen Sand haben. 
Lavesteine wurden und werden auch beim Bauen der Haeuser verwendet.
Am Strand sammeln wir Lavasteine für meine Freundin Susanne, die Goldschmiedin ist. Mal sehen, was sie daraus machen wird.

Am Strand und oberhalb der hohe Sandsteinfelsen befanden sich gut besuchte Tavernen. 
Eine wird zu unserer Stammtaverna, denn Dimitris, der Besitzer ist ein aussergewöhnlich freundlicher und humorvoller Mann. Einige Male geniessen wir seine tollen Gerichte, vor allem die aus weissen Auberginen. Sein Gemüse baut er selbst an. Es ist ein Familienbetrieb, Dimitris und seine Frau geben sich die grösste Mühe, wirklich jedem einzelnen Gast Aufmerksamkeit zu geben und die Gäste zufrieden nach Hause zu schicken.

Jeder Abend, den wir bei Dimitris verbringen, wird für uns sehr schön durch den  Blick auf den Hafen und die Sonnenuntergänge, durch das gute Essen und durch Dimitris gute Laune.    

An einem der Abende sitzen zwei Frauen am Nachbartisch. Als wir mit ihnen ins Gespraech kommen, stellt sich heraus, dass eine von ihnen, Veronika, eine Arbeitskollegin meiner türkischen Freundin und Schülerin Ilayda ist, die vor einem Jahr aus Istanbul nach Wien zog. Diese Begegnung halte ich für einen sehr interessanten Zufall und für sehr aussergewöhnlich, ebenso diese beiden netten Frauen: Eva und Veronika, die mit einem Mietwagen die Insel erkunden und uns gute Tipps für die Besichtigug historischer Stellen geben.Wir beschliessen, weiter in Kontakt zu bleiben.

Im Hafen von Santorini verbringen wir eine Woche. Mit dem Bus fahren wir in den Hauptort vpon Santorini.

Fira...

Bei dem Ausblick verstehe ich, warum Santorini als die schönste Insel gilt.


Ein Cafe bzw. Restaurant ist dort schöner als das andere.
Das Städtchen liegt hoch auf dem Hügel, sodass man einen unglaublichen Ausblick hat. 
Touristen aus aller Welt kommen mit Transatlantikschiffen oder anderen grossen Schiffen, um diesen weltberühmten Ort zu besuchen. Man muss aufpassen, dass man nicht über einen fotografierenden Japaner stolpert. 
In den kleinen Gassen reihen sich Souveniershops aneinander, in denen aber vorwiegend Ware aus China angeboten werden. Blau-weiss bemalte Santorini-Stickers gibt es in Hülle und Fülle. 
Einige Kunstgewerbe - Gallerien bieten wunderschöne Objekte aus Glas, Malereien und Keramik an, die aber vom Preis her wohl eher die reichen Besucher ansprechen.  

Von Fira aus hat man einen Blick direkt auf den Vukan. 
An einem der Abende finden Feuerwerke, das jaehrliche Vulkanfest statt. 
Den Abend des Vulkanfestes verbringen wir auf der Terasse eines schönen Resturants.


Als wir an einem anderen Tag Oia besuchen, den schönsten Ort auf Santorini und sind wir ganz besonders beeindruckt. 

Oia...

Die weissen Häuser wirken wie mit einer Knetmasse an die Felsen anmodeliert. Fast alle Häuser sind schmal und dem Felsen angepasst gebaut und man geht meist über viele
Treppen nach unten. 
Einige Terrassen sind wunderschön gestaltet und dekoriert. Sie erinnern an Szenen aus einem Holywood-Film. Bei der auβergewöhnlichen Aussicht könnte die Romantik mit einem durchgehen. 
Aber noch stärker wirkt hier die Natur, man spürt, welche Naturgewalten hier einst getobt haben und beim Anblick der riesigen Lavafelsen fragt man sich, ob der Vulkan wohl noch einmal ausbrechen kann. Er soll noch aktiv sein...??
Auch unseren letzten Abend verbringen wir bei Dimitris. Wir beobachten von oben in Dimitris Taverne die heimkommenden Katamarane. "Coming-home-Stimmung" herrscht auch bei uns. Auch wenn ich mich auf den Heimweg freue, so fällt es schwer von Vlichada und Santorini Abschied zu nehmen. Die Eindrücke werden noch lange nachwirken.









1 Kommentar:

  1. Last week I went to the island of Santorini. It was like a dream. Other notes I wrote here in Santorini.

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