Eigentlich
war es bisher für mich nicht besonders wichtig, so eine bekannte und beliebte
Insel wie Santorini zu besuchen. Ich dachte, das sei mir zu touristisch, zumal
ich ja einfache, natürliche Orte und Menschen vorziehe. Doch im wahrsten Sinne
des Wortes hat uns dann der Wind dorthin getrieben. Dem starken Wind besser den
Rücken zu kehren und vom ihm in Richtung Heimat getrieben zu werden, war das
eigentliche Ziel. So lag dann Santorini auf unserer neuen Route.
Morgens nach
dem Frühstück, Tanken und Besorgungen (auf İos gab es gute Einkaufsmöglichkeiten)
segelten wir etwa 4 Stunden weiter, bis wir den einen Zipfel der Insel Santorini erreicht
hatten.
Ich komme aus
dem Staunen nicht heraus. Vor uns liegtg eine äusserst seltsame Insel mit dem
eigentlichen Vukan in der Mitte, ringsum tiefblaues Meer und riesenhohe
Felswände rundum, teils aus dunkelbraunem, teils rotbraunem Lava-Gestein. Oben auf den Felswaenden gibt es Ansiedlungen: kleine weisse Häuser mit meistens leuchtendblauen
oder anderen kleinen Farbtupfern. Mich erinnert das Ganze aus der Ferne an
Brownie-Kuchen, der mit weissem Puderzucker bestreut
wurde.
Unterwegs
muss Hasan wieder etwas notdürftig reparieren. Ein Metallteil des Steuers ist gebrochen. Doch zum Glück müssen wir dabei nicht gleichzeitig mit dem Wind
kämpfen.
Um zum Hafen an der westlichen Seite der Insel zu gelangen, müssen
wir noch etwa 1 ½ Stunden, vorbei an den Hauptorten Oia und Fira und um die Insel herum segeln. Dabei bietet sich uns ein unvorstellbar beeindruckender
Anblick auf die Felsen aus Lavagestein, den Zeitzeugen der einstigen
Vukanausbrüche, die hier stattgefunden haben.
Ich fühle mich ganz dankbar, das alles gesehen haben zu können.
Santorini ist
eine eine halbkreisförmige Insel, mitten darin liegt der eigentliche Krater,
der einst vor im Jahre 1613 vor Christi so heftig ausbrach, dass umliegende
Inseln stark betroffen waren und ein grosser Teil der Insel im Meer versank.
Man vermutet auch einen Zusammenhang mit der Sage von Atlantis, dessen Existenz
umstritten ist.
Aus dem Internet:
“Santorin
Lage: 36.41 N°, 25.43 E, Griechenland
Höhe: 550 m
Art: Caldera
Typ: Subduktionszonen-Vulkan
Petrographie: Rhyolith - Dazit
Ausbruchsart: Plinianisch, Lavaströme
Status: Fumarolisch
Links:
» Santorin
» Minoische Eruption
» Fotogalerie Santorin
» Video Santorin
“Santorin - Die Minoische Eruption in
der Bronzezeit
Zu Zeiten der Minoer
war Santorin ein blühendes Handelszentrum. Die zentrale Lage in der Ägäis
machte den Hafen von Thira zu einem wichtigen Anlaufpunkt im Warenverkehr
zwischen Kreta, dem griechischen Festland und Zypern. Archäologische
Ausgrabungen brachten sogar Objekte aus Syrien und Ägypten ans Tageslicht und
dokumentieren ein weit ausgebautes Handelsnetz. Spuren von Bergwerksstollen
deuten darauf hin, dass hier während der Bronzezeit Bleierze und Kupfer
gewonnen wurden und vermutlich schürfte man sogar Gold. Aber es war keins
dieser Metalle, dass die Menschen bereits im 5. Jahrtausend vor Christus auf die
Insel lockte. In der Jungsteinzeit war das vulkanische Glas Obsidian ein
wertvolles Handelsgut, von dem es auf Santorin reichlich gibt. Es wurde zur
Herstellung skalpellscharfer Klingen und Pfeilspitzen benutzt. Das
Obsidianvorkommen zeugt aber nicht nur von den Errungenschaften der
Jungsteinzeit, sondern auch von der vulkanischen Vergangenheit Santorins.
Die Siedlung Arkotiri
lag im Süden der Insel. Hier lebten und arbeiteten über 9000 Menschen. Sie
webten Wolle, verarbeiten Flachs von den benachbarten Inseln und pressten
Olivenöl, nicht ahnend, dass sich unter ihren Füssen ein Inferno
zusammenbraute. Ihre tägliche Routine wurde erst unterbrochen, als die Erde
anfing zu Beben und Teile der Stadt zerstört wurden. Dass veranlasste die
Menschen zur Flucht. Wenig später riss der Boden von Santorin in einer
gewaltigen Eruption auf und verschüttete den Ort unter einer 60 Meter mächtigen
Bimsschicht. Die Eruptionswolke erhob sich bis weit in die Stratosphäre.
Höhenwinde transportierten die Asche über den gesamten Mittelmeerraum. Selbst
in Ägypten verdunkelte sich der Himmel und es regnete Asche. Als sich die
Magmakammer geleert hatte stürzte diese ein. Eindringendes Meerwasser
verdampfte schlagartig und verursachte die gewaltigste Explosion der Eruption.
Vermutlich wurden dadurch Tsunamis ausgelöst, die sich in Richtung des
kulturellen Zentrums dieser Epoche ausbreiteten und auf die Nordküste von Kreta
brandeten. Wie viele Schiffe der Seefahrernation Opfer der haushohen Wellen
wurden ist ungewiss.”
Im
Hafen von Vlichada finden wir kaum Platz, denn es ist eigentlich ein Hafen für
Fischerboote, nur ein paar Segler können hier Zuflucht finden. Ein netter
Holländer zeigt uns einen Anlegeplatz und hilft freundlich und geschickt beim
Anlegen. Wir legen seitlich an anderen Booten an und müssen beim Aussteigen
über diese beiden anderen Boote klettern. Schon bald kommen die beiden freundlichen
Hafenmeister von Vlichada, um uns zu begrüssen. Es ist ein wirklich schöner
Hafen, hauptsächlich von Fischerbooten belegt.
In
der Naehe befinden sich Badestrände, die allerdings grösstenteils keinen
üblichen weissen, sondern vom Lavagestein schwarzen Sand haben.
Lavesteine wurden und werden auch beim Bauen der Haeuser verwendet.
Am Strand sammeln wir Lavasteine für
meine Freundin Susanne, die Goldschmiedin ist. Mal sehen, was sie daraus machen wird.
Am Strand und
oberhalb der hohe Sandsteinfelsen befanden sich gut besuchte Tavernen.
Eine
wird zu unserer Stammtaverna, denn Dimitris, der Besitzer ist ein
aussergewöhnlich freundlicher und humorvoller Mann. Einige Male geniessen wir
seine tollen Gerichte, vor allem die aus weissen Auberginen. Sein Gemüse baut
er selbst an. Es ist ein Familienbetrieb, Dimitris und seine Frau geben sich
die grösste Mühe, wirklich jedem einzelnen Gast Aufmerksamkeit zu geben und die
Gäste zufrieden nach Hause zu schicken.
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Jeder Abend, den wir bei Dimitris verbringen, wird für uns sehr schön durch den Blick
auf den Hafen und die Sonnenuntergänge, durch das gute Essen und durch Dimitris gute
Laune.
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An einem der
Abende sitzen zwei Frauen am Nachbartisch. Als wir mit ihnen ins Gespraech
kommen, stellt sich heraus, dass eine von ihnen, Veronika, eine Arbeitskollegin
meiner türkischen Freundin und Schülerin Ilayda ist, die vor einem Jahr aus
Istanbul nach Wien zog. Diese Begegnung halte ich für einen sehr interessanten
Zufall und für sehr aussergewöhnlich, ebenso diese beiden netten Frauen: Eva
und Veronika, die mit einem Mietwagen die Insel erkunden und uns gute Tipps für
die Besichtigug historischer Stellen geben.Wir beschliessen, weiter in Kontakt
zu bleiben.
Im Hafen von Santorini verbringen wir eine Woche. Mit dem Bus fahren wir in den Hauptort vpon Santorini.
Fira...
Bei dem Ausblick verstehe ich, warum Santorini als die schönste Insel gilt.
Ein Cafe bzw. Restaurant ist dort
schöner als das andere.
Das Städtchen liegt hoch auf dem Hügel, sodass man
einen unglaublichen Ausblick hat.
Touristen aus aller Welt kommen mit
Transatlantikschiffen oder anderen grossen Schiffen, um diesen weltberühmten
Ort zu besuchen. Man muss aufpassen, dass man nicht über einen fotografierenden
Japaner stolpert.
In den kleinen Gassen reihen sich Souveniershops aneinander,
in denen aber vorwiegend Ware aus China angeboten werden. Blau-weiss bemalte
Santorini-Stickers gibt es in Hülle und Fülle.
Einige Kunstgewerbe - Gallerien
bieten wunderschöne Objekte aus Glas, Malereien und Keramik an, die aber vom
Preis her wohl eher die reichen Besucher ansprechen.
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Von Fira aus hat man einen
Blick direkt auf den Vukan.
An einem der Abende finden Feuerwerke, das
jaehrliche Vulkanfest statt.
Den Abend des
Vulkanfestes verbringen wir auf der Terasse eines schönen Resturants.
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Oia...
Die weissen Häuser wirken wie mit einer Knetmasse
an die Felsen anmodeliert. Fast alle Häuser sind schmal und dem Felsen
angepasst gebaut und man geht meist über viele
Treppen nach unten.
Einige
Terrassen sind wunderschön gestaltet und dekoriert. Sie erinnern an Szenen aus
einem Holywood-Film. Bei der auβergewöhnlichen
Aussicht könnte die Romantik mit einem durchgehen.
Aber noch stärker wirkt hier
die Natur, man spürt, welche Naturgewalten hier einst getobt haben und beim
Anblick der riesigen Lavafelsen fragt man sich, ob der Vulkan wohl noch einmal
ausbrechen kann. Er soll noch aktiv sein...??
Auch unseren letzten Abend verbringen wir bei
Dimitris. Wir beobachten von oben in Dimitris Taverne die heimkommenden Katamarane. "Coming-home-Stimmung" herrscht auch bei uns. Auch wenn ich mich auf den Heimweg freue, so fällt es schwer von
Vlichada und Santorini Abschied zu nehmen. Die Eindrücke werden noch lange
nachwirken.
Last week I went to the island of Santorini. It was like a dream. Other notes I wrote here in Santorini.
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