Nachdem ich mich waehrend der aufwendigen Reisevorbereitungen, d.h. bei Hitze das Boot seetauglich zu machen, fragte was das Ganze soll, bin ich jetzt doch froh, dass diese Reise stattfindet. Ich glaube, ich bin dabei zu verstehen, warum man sowas macht.
Nachdem ich bei jeder Hafeneinfahrt Panikausbrüche hatte, dass unser Boot auf eine der Kaimauern knallt (ich hatte mal so einen Unfall mit einen anderen offiziellen Schiff) assistiere ich inzwischen schon beim Anlegen bzw. Ablegen mit relativ wenig Angst und bewege mich schon recht flink an Deck.
Nachdem ich mich lange fragte, warum an Booten solche Gummidinger rumbaumeln, weiss ich inzwischen wozu die notwendig sind. Und überhaupt, ich glaube, jetzt habe ich langsam begriffen, wozu an Bord was notwendig ist. Als wir damals das Boot in Holland gekauft haben, konnte ich nur Klo, Sitze, Wasserhahn und dergleichen als bekannte Objekte identifizieren. Die erste Nacht lag ich sogar zuerst mit dem Kopf am Fussende, weil ich so nach vorne gereadeaus gucken konnte. Aber liegt man an Bord anders. Auch kapiert!
Nachdem ich aus einem Chaos von Gepaeck, Geschirr, Lebensmitteln, Katzenklo und und und ... alles schon verstaut und für alles einen Platz gefunden habe, empfinde ich dieses Boot langsam als ein kleine Zweitwohnung auf See.
Nachdem mein lieber Mann schon monatelang von dieser Reise gesponnen hat und ich sie mir kaum vorstellen konnte, empfinde ich langsam, dass er sich doch diesmal etwas ausgedacht hat, was seine Reize hat.
Nachdem ich erst vor den 11 Meter hohen Segeln, die bei Wind grollende Geraeusche von sich geben, einen Riesenrespekt gehabt habe, freue ich mich heute, wenn der Wind sie aufblaeht und sie uns über das Meer gleiten lassen.
Und so konnten wir am 29. September morgens zu fünft an Bord aufbrechen.
Kater Basi is on Board!
Er ist schon alt. Zwar haette jemand ihm seine Breckies gegeben und sein Klo gereinigt, doch wer haette ihm so lange Zeit meine Liebe gegeben? So ist er auch dabei!
Wir reisen bzw. segeln jeden Tag etwa 6 Stunden, waerend der Zeit schlaeft Basi (wie auch zu Hause) in unserer Koje. Haben wir danach irgendwo angelegt, ist er zuerst an der Reihe: Katzenklo, Futter, Wasser. Danach putzt er sich und beobachtet das Geschehen. Nachts schlaeft er bei uns. Morgens ist er auch immer der erste, für dessen Wohl ich sorge, denn er ist noch etwas ungeduldiger als Hasan. Nun hat Basi sich an das Leben hier gewöhnt und freut sich, mich für sich zu haben. Er schnurrt und sitzt bei oft uns...
Es ist eine Woche vergangen. Unsere Route führte uns über Silivri, Tekirdağ, Şarköy, Gelibolu nach Bozcaada. Hier haben wir heute in einer Bucht das Boot an Felsen festgebunden, schwimmen und werden hier übernachten. In den vergangenen Tagen haben mich schon viele Dinge beeindruckt: Eins ist die Solidaritaet unter den Seeleuten. Man kommt ins Gespraech, tauscht Erfahrungen aus, gibt sich Tips, und auch vom Proviant was ab. Nachts schlummert man recht gut auf dem schaukelden Schiff, das ist ein wunderbares Gefühl. Unterwegs findet man in jedem Ort immer wieder etwas Besonderes wie dicke frische Pfirsiche, Feldtomaten und Feigen in Silivri, leckere Köfte in Tekirdağ, leckere Süssspeisen in Geliolu, supertollen Wein auf Bozcaada. Man sieht immer wieder ein anderes Panorama, wie zum Beispiel die kleinen Dörfer oder Staedte und traumhafte grüne Hügel im Hintergrund. Auch das Meer zeigt sich immer von einer neuen Seite. Mal dunkelblau, mal silber, mal mit Schaumkronen, mal mit hohen Wellen, mal dunkelgrau...
In Gelibolu habe ich den köstlichsten Fisch meines Lebens gegessen. Gestern haben wir uns auf Bozcaada einen besten Wein geleistet, denn Wein ist typisch für diese Insel.
Ich frage mich, warum man so eine Reise macht, bei der man sich auf kleinstem Raum mit dem Allernotwendigsten zufrieden geben muss und auf so machen Komfort verzichten muss, wo man doch zu Hause alles hat. Ich denke der Reiz ist, mit der Natur so eng verbunden sein zu können: Meer, Wind, Sonne, Mond, Sternhimmel...
Es ist ein wunderbares Gefühl die Sonne und das Salz des Meeres auf der Haut zu spüren. Ausserdem bietet jeder angesteuerte Ort neues Publikum und wunderschöne Eindrücke. Wahrscheinlich ist das Reizvolle auch das Wechselspiel von Katzenwaeschen und ausgiebigem Duschen, von Thermoskannenkaffe mit Stullen und reich gedecktem Rakı Sofrası (Tafel), von harter Arbeit an Bord (Segeln braucht Kraft und Geschick) und entspannenden Mondnaechten mit 'nem Glas Wein an Bord.
Weg vom Styling und Schickmachen zu Shorts und T-Shirt. Weg von Terminen in eine Zeitlosigkeit. Und das Leben mit dem Allernotwendigsten erinnert an das, was man wirklich braucht.
Es ist ein wunderbares Gefühl die Sonne und das Salz des Meeres auf der Haut zu spüren. Ausserdem bietet jeder angesteuerte Ort neues Publikum und wunderschöne Eindrücke. Wahrscheinlich ist das Reizvolle auch das Wechselspiel von Katzenwaeschen und ausgiebigem Duschen, von Thermoskannenkaffe mit Stullen und reich gedecktem Rakı Sofrası (Tafel), von harter Arbeit an Bord (Segeln braucht Kraft und Geschick) und entspannenden Mondnaechten mit 'nem Glas Wein an Bord.
Weg vom Styling und Schickmachen zu Shorts und T-Shirt. Weg von Terminen in eine Zeitlosigkeit. Und das Leben mit dem Allernotwendigsten erinnert an das, was man wirklich braucht.
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